Edelstahl-Babyflaschen – Kampf der Plastikmanie

Meine Wannengeburt

Hallo liebe Leser,

wie versprochen kommt von mir der erste Bericht über meine vierte Geburt…in der Wanne des Krankenhauses. Ich erhoffte mir doch dass es beim Vierten viel..vieeel schneller geht, aber , na ja, es war fast zeitgleich, dafür der reine Terrror. Es war furchtbar. Es war so schrecklich dass ich das süße kleine Ding , das dann endlich auf meiner Brust lag und mich ruhig anschaute, nicht geniesssen konnte. Und beinahe wäre sogar alles schiefgelaufen. Durch die unmenschliche Behandlung der hebamme wollte sich mein Körper vor wahnsinnigen Schmerzen immer wieder aus dem Wasser bäumen. Der Kleine wäre zwangsläufig ertrunken, da ads Köpfchen bereits draussen war. Mein Mann war, Gott sei es Dank, dabei, so bekam er alles mit und konnte mit der Hebamme mit Bärenkräften meinen geschundenen Körper unter Wasser quetschen. Wieder und immer wieder.

Aber beginnen wir von Anfang an, ..nein, nicht von ganz Anfang…das gehört ja wirklich nicht zu diesem Bericht ..! Spulen wir nach vorne. Es war eiskalt an diesem Tag, Januar. In meinem weissen Plüschmantel sah ich bereits aus wie Knut der Bär und war entsprechend gelenkig. Ich saß an meinem Küchentisch und spürte mal wieder, zum unzähligensten Male in den letzten Wochen, Wehen. Nun, der kleine Schatz wollte nicht früher kommen, wie erhofft, Ansprechen, Anflehen, kitzeln, Treppauf, Treppab, nichts brachte die erhofften Wehen Ende 2006. Mein Kleiner wollte sich das Extrajahr Elternegeld nicht gönnen, das ab 01.2007 gestrichen wurde. Schade, wir hätten so viel Schönes anschaffen können, aber wohl hat der Kleine ,mehr Entwicklungszeit gebraucht und DAS ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

Ein absolut geplantes Wunschkind. In xder Hoffnung für den Sohn einen Bruder zu bekommen, der doch bitte keine dritte Schwester mehr wollte. Und er hatte auch das Recht auf die Namensgebung. Welch eine Überraschung! Der urigste Name auf der Welt . Aber doch wohlbekannt unter Sängern und Schauspielern; nur eben nicht in Deutschland :

ADAM

Die Wehen kamen in der Nacht um ca 3 Uhr. In Form von gewaltig schmerzendem Durchfall. Wehen ? Keine Ahnung, obwohl ich die nach drei Geburten haben müsste… Die Schmerzen nahmen nicht ab und der Durchfall auch nicht. Irgendwie hatte ich keine Lust auf Krankenhaus, ich hätte mich lieber wieder ins Bett gelegt und 10 Stunden geschlafen. Widerwillig rief ich in der Klinik an fragte nach deren Meinung…ob das denn wohl Wehen seine…ob ich denn kommen müßte…und in dieser Sekunde der Fragestellung war mich mit einem Schlag klar, dass ich es die ganze Zeit wußte…es geht los !

Ob sie einen Wagen schicken sollten.

Nein . Ob ich denn mit dem taxi besser kommen sollte.

Na, dann kommen sie aber mal bald.

Gut.

…bis gleich dann..

Ich erklärte mich erstmal den Kids und gab Anweisungen für den kommenden Schulbesuch. Das klappte dann auch ganz toll! Meinen Mann konnte ich unmöglich zum Brötxchenschmieren dalassen; ich spürte dass ich ihn brauchte. Ganz ganz schrecklich arg sogar..

Dann erst rief ich das Minicar.

Es war auch ganz schnell da. Als ich , gestützt auf dem Bürgersteig wackelte, machte die Fahrerin gleich die Tür bereit.

Wohin es denn gehen solle.

Ins Klinikum.

Sind sie krank?

…Ahhh..mhhh….hechel…ich krieg gerade ein Kind!

Waaas ? Schnell!!!

Sie raste wie der Teufel , überholte ein anderes bei Rot stoppendes Taxi und hupte was das Zeug hielt. Ich vermute, dass mache Schlafenden davon träumten, jemand hätte gerade geheiratet. Na ja..

Sie rief gleich im Krankenhaus an und offerierte die bereits von stattengehende Geburt.

Kaum dort die Rampe heraufgeflogen befanden sich dort mehrere Schwestern, Helfer, Ärtze in Spalier. Einer hielt die Brechschale, einer hatte bereits eine Spritze bereit um vom baby Nabelschnurblut abzunehmen.

Der Wagen hielt mit einem Ruck.

Und meine Wehen, die schon sehr heftig waren, auch..

Ich stieg also , immer noch mit Knutbauch gesegnet, aus dem Auto und man wollte mich gleich auf

das fahrbare Bett legen. Aber irgendwie wollte ich nicht liegen und winkte dankbar ab.

Diese Stuation , die schmunzelnde Truppe, der ganze Aufruhr… das wahr schrecklich peinlich für mich.

Also übergab man mich einer Hebamme. Vom namen her muss sie Russin sein. Sie war verhalten freundlich, aber sehr distanziert. Ich wünschte mir, ich hätte nun meine Hebamme dabei, die mich die ganze Zeit betreut hatte . Sie kannte mich, Untersuchungen, Gruppentreffen in der Prinz-Carl-Anlage, sie wußte wie ich reagiere, ob und wie empfindlich ich bin, was ich mir wünsche von einer geburt….

Aber nun war plötzlich alles kalt und und die nächsten Stunden mehr als ungewiss..

Es war also mitlerweile bereits halb Fünf und die Hebamme legte mir das Überwachungsgerät an. Die Wehen kamen. Und wie. Schreckliche nicht wegzuatmende Schmerzen die mir fast den Verstand raubten. Die Dame huschte von Zeit zu Zeit an uns vorbei und jedesmal bat ich um EINES: Schmerzmittel ! Ich bekam nichts . Gar nichts. Ich fragte immer wieder, es gäbe doch einiges, was sie denn da hätte, bitte bitte , es kamen bettelnde Millionenbitten. Nichts.

Dann kam mir die Idee….

Die Wanne , also das wärmende Wasser,soll doch auch Schmerzen lindern. Ein erneuter Versuch . Ich fragte nun zum X-ten Mal, diesmal nach der Wanne, ob denn SOWAS möglich wäre…?

Zu meiner Überraschung sagte sie sofort zu ! Was denn nun los? Zuerst gar keine Hilfe, dann dieser Enthusiasmus. Na toll, dachte ich mir, das kann ja nur gut enden…………………………………ich war guter Dinge.

Das Überwachungsgerät wurde gegen ein wannengeeignetes eingewechselt und los gings.

Mein liebevoller Mann half mir dann also in die Wanne und streichelte mich wie ein Kätzchen. Oder Knutchen.

Nun..

Wenn ich jetzt daran denke, ist mir mein damaliges Aussehen doch recht peinlich. Zumal , unter Wasser sieht jeder Körper auch noch zwei Kleidergrößen dicker aus…aber das war wohl nicht die Zeit sich Gedanken über Ästhetik zu machen….

Dann, als ich gerade in das warme Wasser eintauchte, wurde ich unsäglich gequält. Die Wehen multiplizierten sich in iehrer Stärke auf eine Wucht der Unbeschreiblichkeit. Ich jappste und verlangte mir jetzt und sofort ein Schmerzmittel weil ich, wie ich dann sagte, ja jetzt auf der Stelle sterben würde.

Also, ich gab der Hebamme die Wahl. Schmerzmittel oder toter Patient.

Und was meinte die gute Frau? Ich kann es immer noch nicht fassen, die Erkenntnis erschrickt mich noch jetzt bis ins Mark:

IN DER WANNE WERDEN KEINE SCHMERZMITTEL VERABREICHT.

Ich konnte mein Urteil nicht fassen.

Ich wollte aus der wanne kriechen, konnte aber nicht. Es war zu schlimm, mein Körper gehorchte nicht mehr.

Die Dame schien irgendwie gelangweilt oder … ahh ja, es war ja bald Schichtwechsel. In diesem KH müssen die Hebammen bleiben und ihren Bericht schreiben…….

Hätte ich bloß meine Hebamme Gerbig dabei gehabt. ..

Sie gab mir Anweisungen mich so oder so zu bewegen, aber ich konnte kaum, nur ein bisschen . Ich war vom Schmerz wie Teilgelähmt. Es überrollte mich immer wieder mit einer unheimlichen Wucht.

Und ich bettelte weiter nach Mittelchen. Rückenmarksspritze….dafür sei es zu spät.

Zu spät?

Wie oft hatte ich gebettelt…nach irgendwas. Und nun sei es zu spät. Ich war dem Wahnsinn nahe.

Soviel Hoffnungslosigkeit auf einmal.

Ich bat um einen Kaiserschnitt.

War natürlich auch nicht mehr machbar..

Ich gab ihr wieder die Wahl … Schmerzmittel oder toter Patient.

Sie entschied sich wohl für die lebende Variante und legte mich an den Tropf.

Das half natürlich nichts.

Gar nichts.

Sie holte einen kleinen Beutel und legte nun diesen an. Sie liess den Tropf mäßig laufen.

Ich fragte sie, warum es nicht wirken würde, ich würde doch gleich steben.

Sie ließ ihn ganz durchtropfen, ohne Barriere. Ich hätte sie küssen können. Wie lieb.

Sie rettet mein Kind und mich. Endlich! Ich vergab ihr die vorangegangenen Stunden nur zu gerne.

Mir wurde immer elender, ich wurde immer schwächer. Mein Körper bäumte sich ununterbrochen, ich glaubte, alles in mir würde zerreissen.

Ich jappste sie an, warum das Schmerzmittel nicht wirken würde, ich bräuchte mehr!!!!!!!!!!

SIE GAB MIR DARAUF KEINE ANTWORT !! Sie wußte zu gut warum…

Es wurde dermaßen hoffnungslos, ich verlor die Fähigkeit zu atmen, lag völlig Bewegungsunfähig in Rückenlage, wurde nur noch vom Schmerz und Pein meines Körpers ganz alleine hin und hergezerrt. Mein Mann versuchte mich zum Atmen zu bewegen, er schaffte es wirklich ein paar Mal. Ich war bereits dermaßen ohne Sauerstoff, dass ich nicht mehr sehen konnte. Doch, ich sah, aber nur weisses, weisse Schemen, unwirkliches, wie ich mir einredete, dies könne unmöglich

so schlimm sein wie es ist.

Aber es war es. Die schlimmste meiner vier Geburten.

Ich hörte aus dem Irgendwo die Stimme der Hebamme, das Köpfchen sei da, ich soll ruhiger im wasser liegen und mich konzentrieren. Oh mein Gott.

Plötzlich hörte ich sie alle schreien. Sie schrien meinen Namen, aber ich konnte doch nichts sehen, nichts tun, der Schmerz riß mich von ganz alleine ein gefühlte millionen Teile.

Vier Hände stießen mich mit urgewalt unter Wasser, damit das Babyköpfchen auch unter wasser bliebe, bis es Draußen wäre.

Sonst würde es Luft atmen…und weiteratmen…und unweigerlich ertrinken.

Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mein Kind niemals einer solchen Gefahr ausgesetzt.

Und ich dachte wirklich, so , nun bist du fast tot, aber es kam noch schlimmer. Der Schmerz

nahm Kontrolle über meinen Körper, ich konnte auch nicht mehr atmen. Ich gab mich auf.

Und endlich war unser Nesthäkchen geboren. Adam.

Er lag auf meiner Brust und hatte glänzende Augen die uns ruhig anschauten. Ich konnte es nicht genießen, die vorangegangen Stunden waren zu schlimm.

Ich hiehlt es mit meinen Händen fest und hatte solch eine Angst, es könne ins Wasser gleiten..

Mein Mann mußte die Nabelschnur durchschneiden. Eigentlich könnte er sowas nicht… aber er wurde eben gefragt, und … wie könnte er sich die Blöße geben…

Nun, bevors weitergeht löse ich das Geheimnis um die wirkungslose Medizin, die mir als Tropf angelegt wurde. Mein Mann hatte sich nämlich den Namen gemerkt.

Ein WEHENTREIBER !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wenn es auch nicht in meinen Sprachschatz gehört, so muß ich an dieser Stelle kommentieren: Eine unvorstellbare Sauerei !

Das Traume geht weiter: mein Mann wurde mit dem baby und der Ärztin hinausgeschickt. Ich war alleine. Alleine mit der Hebamme….

Nun lag ich da. Schwach und voller Unglauben noch zu leben. Im Gedanken an mein Baby, das ich vermisste , um das ich mir ein bisschen Sorgen machte. Aber mein Mann war ja bei ihm. Bei Adam.

Das wasser um mich war noch gleich hoch, dafür eklig und blutig. Später erfuhr ich, dass das Wasser bereits hätte abgelassen sein müßten. Nun… Jetzt war die Zeit für die Nachgeburt.

Und für den Schichtwechsel.

Die Hebamme tauchte in das Wasser und schnappte sich die Nabelschnur. Sie zoppelte

und zerrte zu meinem Entsetzen und ich hatte nur die eine Reaktion die andere Seite der schwammigen Schnur zu packen und gaanz festzuhalten.

Sie schimpfte mich, ich solle mich entspannen .

Und zerrte weiter.

Und ich zerrte gegen.

Ein Horrorszenario.

Es tat weh, sie keifte, das wäre unmöglich, es sei totes Gewebe.

Ich schrie sie an, sie solle mir Zeit geben. Sie ließ von mir ab. Beleidigt und

mit einem bösen Gesicht. Es war bereits nach 6 Uhr .

Ich gab mir Zeit und dachte an MEINE Hebamme. Ich atmete und ließ die Zeit verstreichen

Ich dachte auch endlich mal daran ein Bittgebet zu tun. Ich entspannte mich

und überlegte. Das Schlimmste war doch vorbei…? Also, jetzt aber raus mit dem

letzten Rest.

Ich presste vorsichtig. Und nochmal . Und wieder.

Die Nachgeburt kam dann wie von alleine.

Und das Wasser war immer noch drinne. Nur blutrot und wirklich eklig.

Das war eine Wannengeburt? Das war Stoff für nightmare-movie 2.

Sie nahm die Nachgeburt und untersuchte sie…ich lag immer noch in meiner Suppe.

Endlich, mein Hoffnung erfüllte sich, ich dürfte nun raus aus der Wanne. Die Hebamme stand am

Fußende und hielt mir ein handtuch bereit. Ich solle vorsichtig raussteigen.

Nun , das war wohl nciht nach Lehrbuch, denn ich musste sie darauf hinweisen, dass direkt neben mir doch eine Handbrause sei, ob ich die bitte denn erst kurz benutzen könne.

Mit einem gelwngweilten Blick gab sie mir das ok und ich spülte meinen geschundenen Körper erstmal ab. So ganz gelang das ja nicht, ich war ja noch von Blutmassen umgeben.

Das handtuch tat gut, ich fühlte vertrautes auf meiner Haut, war glücklicher als ein verliebter Klöckner von Notre Dam. Ich sah bestimmt auch so aus, aber, es gibt eben Momente, da sind einem solche Gedanken und Gefühle sehr sehr fern. Dann lag ich in KH-Bett und bekam die größte und schönste und unnachahmlichste aller Belohnungen: Mein kleines süßes zerknautschtes liebes Babylein. Unseren Adam.

Diese Gegebenheiten sind wahr und ich hatte mich später auch sachte beschwert. Die Krankenschwestern waren entsetzt, der Stationsarzt fand, ich hätte es mit den Hormonen. Eine unglaubliche Bemerkung. Diese Hormongeschichte hätte ich eher der Hebamme zugeschrieben..

Fazit : Geburt NUR mit eurer Hebamme. Wenn das nicht möglich ist, dann lieber auf der Wohnzimmercouch. Da kann man ganz entspannt die natürlichen Wehen verarbeiten. So ganz ohne beckenbodenschädigende Wehentreiber.

Stories über meine anderen drei Geburten folgen. Eine spektakulärer als die andere. Aber weniger schmerzhaft.

Liebe Grüße.

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